Ackermann-Gemeinde enthüllt zum 75. Jahrestag des Münchner Abkommens Gedenktafel in KZ-Gedenkstätte Dachau
Visitator Msgr. Dieter Olbrich: „Mit dem Münchner Abkommen begann die Verfolgung der Sudetendeutschen“
„Keine zwei Wochen nach dem Münchner Abkommen erreichte der erste Transport aus dem Sudetenland das KZ Dachau“. Darauf verweist Msgr. Dieter Olbrich, Geistlicher Beirat der Ackermann-Gemeinde und Visitator für die Seelsorge an den Sudetendeutschen. Daher dürfe das Münchner Abkommen vor 75 Jahren auch nicht losgelöst von der direkt einsetzenden Verfolgung von Andersdenkenden und Minderheiten gesehen werden. „Die Ackermann-Gemeinde möchte aus Anlass des Münchner Abkommens die Opfer der NS-Verfolgung in den Blick nehmen und ihrer im Gebet gedenken,“ so Olbrich.
Am Donnerstag, den 26. September 2013, um 13:00 Uhr laden die Ackermann-Gemeinde, der Visitator für die Seelsorge an den Sudetendeutschen und die Katholische Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau zum Gedenken in der KZ-Gedenkstätte Dachau (Alte Römerstraße 75, D-85221 Dachau) ein. Bei der Andacht in der Todesangst-Christi-Kapelle wird unabhängig ihrer nationalen Herkunft und ihrer politischen oder religiösen Überzeugung aller Opfer aus den Böhmischen Ländern und darüber hinaus gedacht, die im KZ Dachau leiden mussten und in vielen Fällen den Tod fanden. Dem Gottesdienst werden Domdekan Prälat Dr. Lorenz Wolf, Leiter des Katholischen Büros Bayern, Visitator Msgr. Dieter Olbrich, Geistlicher Beirat der Ackermann-Gemeinde, Ludwig Schmidinger, Bischöflicher Beauftragter für KZ-Gedenkstättenarbeit, und Probst Msgr. Anton Otte, Repräsentant der Ackermann-Gemeinde in Prag gestalten. Anschließend wird die Ackermann-Gemeinde im Gedenkraum bei der Dauerausstellung eine Gedenktafel enthüllen. Diese trägt die Aufschrift:
Am 12. und 13. Oktober 1938, zwei Wochen nach dem Münchner Abkommen,
erreichte der erste Transport mit 368 Menschen aus dem Sudetenland das KZ Dachau.
Viele hunderte Personen folgten.
Wir gedenken der Opfer im Gebet
Die Ackermann-Gemeinde
Hintergrund:
Am 12. und 13.Oktober 1938, keine zwei Wochen nach dem Münchener Abkommen vom 29. September 1938 und dem darauf folgenden Einmarsch der deutschen Truppen in das Sudetenland, erreichte der erste Transport mit 368 sudetendeutschen NS-Gegnern das Konzentrationslager Dachau.
In den folgenden Monaten verschleppten die NS-Machthaber insgesamt fast 2.500 Menschen aus den Sudetengebieten nach Dachau. Unter ihnen zahlreiche Priester.
Die Ackermann-Gemeinde ist eine Gemeinschaft in der katholischen Kirche. Sie gestaltet die deutsch-tschechische Nachbarschaft aktiv mit und engagiert sich aus christlicher Verantwortung für Europa. 1946 wurde sie von vertriebenen Katholiken aus Böhmen, Mähren und Schlesien gegründet, die sich von Beginn an für eine konstruktive Aufarbeitung ihres Schicksals einsetzten und für Dialog und Versöhnung eintraten.
Die Einladung zur Gedenkstunde zum Downloaden hier.