Digitale Adventsfeier schafft Gemeinschaft

Da coronabedingt heuer in den Diözesanverbänden bzw. regionalen Gruppen der Ackermann-Gemeinde keine Adventsfeiern stattfinden konnten, gab es eine zentrale gut einstündige Feier auf Basis der inzwischen seit Frühjahr bewährten Zoom-Treffen. Der Zuspruch war enorm: 77 Computer waren zugeschaltet, was weit über 100 Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer als Teilnehmer bedeutete.

Die Moderation teilten sich diesmal Rainer Karlitschek, der sonst den themenzoom leitet, und Sandra Uhlich, die ansonsten für den kulturzoom zuständig ist. Mit adventlichen Gedanken leitete Karlitschek ein und nannte als eine Bedeutung des Advents, „der Not der Welt mit Hoffnung zu begegnen und mit dieser Hoffnung die Welt gestalten zu können“. Doch im Jahr 2020 sei alles anders – sozialer Schutz, Respekt vor dem Leben, körperliche Distanz seien die zentralen Aspekte, kurzum – angesichts des neuen harten Lockdowns – zuhause bleiben. Da sei es positiv, durch die Technik verbunden zu sein und auf diese Weise auch Impulse für die Zeit zu gewinnen.

Einen geistlichen Impuls gab der in Poing tätige Pfarrer Philipp Werner, Vorsitzender der Stiftung Ackermann-Gemeinde. Advent und Weihnachten zögen sich angesichts ihrer geistlichen Inhalte durch das ganze Jahr, meinte der Seelsorger. Anhand des Textes von Karl Rahner „Stern der Verheißung“ vertiefte Werner seinen Impuls und appellierte an die Zuhörer, den Weg mutig (weiter) zu gehen. „Das hat uns die Ackermann-Gemeinde immer beigebracht. Der Stern von Bethlehem ist ein Stern, der der Ackermann-Gemeinde schon immer geleuchtet hat“, schloss er seine Gedanken.

Natürlich wurde – wie es sich für eine Weihnachtsfeier gehört – auch gesungen. Indirekt miteinander, jede und jeder für sich zuhause. Live und für alle zu hören war aber die Begleitung durch die Familie Weißbach, wobei vor allem der kleine David an der Geige bei den Liedern „Maria durch ein Dornwald ging“ und „Macht hoch die Tür“ begeisterte. Für das dritte Lied „Es ist ein Ros entsprungen“ bildete das vom Sozialwerk der Ackermann-Gemeinde unterstützte deutsch-tschechische Weihnachtsliederbuch die Basis. Hier sind per QR-Code Texte, Noten sowie instrumentale Begleitung über den Computer zu laden, so dass das Singen nicht schwer fällt.

Den Hauptteil der digitalen Weihnachtsfeier bildete die Lesung von zwei Kapiteln aus Otfried Preußlers „Flucht nach Ägypten. Königlich böhmischer Teil“. Die Schauspielerin, Sprecherin und Sängerin Janina Klinger, die bereits einen der ersten kulturzooms der Ackermann-Gemeinde gestaltet hat, trug mit viel Mimik, Gestik und Stimme die Kapitel 1 und 13 vor, wobei sie auch die Geschehnisse dazwischen kurz zusammenfasste und einen Ausblick auf das Ende gab, ohne natürlich zu viel zu verraten.

Mit dem Segen von Pfarrer Werner endete der offizielle Teil der digitalen Weihnachtsfeier. Danach bestand noch die Möglichkeit, sich zu unterhalten und gegenseitig ein frohes Fest zu wünschen. Der nächste themen- und kulturzoom ist am ersten Dienstag im Januar, also am 5. Januar – am Vorabend des Festtages Epiphanie bzw. Heilig-Drei-König.

Markus Bauer

Home-Musik beim Adventszoom
Die Familie Weißbach bot mit Klavier und Geigen die Begleitung zu zwei der drei gesungenen Adventslieder.
Pfarrer Philipp Werner, Vorsitzender der Stiftung Ackermann-Gemeinde, bei seinem geistlichen Impuls.
Blick auf einen Teil der insgesamt 77 zugeschalteten PCs Telefone
Die Schauspielerin, Sprecherin und Sängerin Janina Klinger las zwei Kapitel aus Otfried Preußlers „Flucht nach Ägypten. Königlich böhmischer Teil“.