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Jesu Herz ruft zu Verzeihung und Reue

Erstmals wurde das Kloster Altbrünn in das traditionelle Brünner Symposium eingebunden. Sowohl Programmpunkte als auch der Gottesdienst und der anschließende Empfang fanden an diesem für die deutsch-tschechische Geschichte so bedeutenden Ort statt.

Drei parallele Angebote gab es am Spätnachmittag des Samstags. In Erinnerung an den im Juni 2012 verstorbenen Dr. Jaroslav Šabata lasen Václav Burian und Tomáš Tichák (Redakteure von „Listy“) unter dem Titel „Gespräche mit Dr. Jaroslav Šabata aus Interviews mit diesem politischen Denker. Den Brünner Todesmarsch bzw. die Vertreibung der Deutschen aus dieser mährischen Stadt hatte die Lesung von Kateřina Tučková aus ihrem Buch „Die Vertreibung der Gerta Schnirch“ zum Inhalt. Und da das Kloster Altbrünn eng mit dem Begründer der Genetik und Naturwissenschaftler Gregor Johann Mendel verbunden ist, lag eine Führung dort unter dem Titel „Das Kloster Altbrünn und Gregor Johann Mendel als deutsch-tschechischer Erinnerungsort“ nahe. Die Einführung mit Informationen über das Kloster Altbrünn oblag Dr. Mojmír Jeřábek, Mitarbeiterinnen des Museums führten durch die Ausstellung und zeigten die Basilika.

Hier, in der Basilika Mariä Himmelfahrt des Klosters Altbrünn, war dann auch der Vorabendgottesdienst zum Palmsonntag mit Abt Dr. Lukáš Evžen Martinec OSA als Hauptzelebrant. In der Predigt erinnerte der Salesianerpater Benno Beneš an die beide Völker verbindende Basis, das Christentum und das Evangelium. Am Beispiel der mit Christus gekreuzigten zwei Schächer kam er auf die grundlegenden Wesensmerkmale von Menschen: zum einen „die Kräfte der Destruktion, des Zynismus und des Todes sowie von Bekehrung und Buße“. Den dazwischen gekreuzigten Jesus charakterisierte der Pater als den Mann, „dessen Herz für alle offen steht. Er ist es, der uns verbindet. Wir können Mauern zwischen uns aufbauen, seine ausgebreiteten Arme rufen uns immer wieder zusammen, und sein Herz ist es, das uns zur Verzeihung und Reue ruft.“ Und zum Brünner Symposium meinte der Salesianer: „Das Zusammenwirken heute ist ein Zeichen des Miteinanders!“ Für dieses Miteinander dankte vor dem Segen auch Abt Martinec. Die musikalische Umrahmung oblag dem Kinder- und Jugendchor der Brünner Philharmonie unter der Leitung von Jakub Klecker.

Beim anschließenden Empfang im Refektorium des Klosters war der Abt natürlich auch dabei. Probst Monsignore Anton Otte vom Vyšehrader Kollegiatsstift und Leiter des Prager Büros der Ackermann-Gemeinde begrüßte hierzu die Teilnehmer und Gäste und würdigte sie als „Zeugen von der Zukunft Europas“.

 

Markus Bauer

Begegnung im Kloster Altbrünn: Abt<br/ >Dr. Evžen Martinec OSA (Mitte)<br/ >im Gespräch mit Martin Kastler MdEP (r.).