Literarisches Café: Mai 1945

Kateřina Kovačková stellte ihr 2020 erschienenes Buch vor. Dafür hat sie zehn Zeitzeugen in Deutschland und Tschechien befragt und deren Erinnerungen in dem zweisprachig angelegten Buch zu Wort gebracht.

Anfang Juli stellte Kateřina Kovačková bei einem Literarischen Café ihr zweisprachig erschienenes Buch „Mai 1945 in der Tschechoslowakei“, in dem die Autorin Zeitzeugenberichte gesammelt hatte. Der Coronapandemie geschuldet hatte sie sich dabei auf Zeitzeugen konzentriert, die auch heute noch in Tschechien leben. Zwei Geschichten stellte sie dabei näher vor: Da ging es um ein Mädchen, dessen tschechische, einstmals mit einem Deutschen verheiratete Mutter, inmitten der deutschen Gemeinde lebte und das sich dann im Mai 1945 in einem nahezu komplett verlassenen Ort wieder fand. Interessant war auch die Geschichte einer anderen Frau, deren Vorfahren im 17./18 Jahrhundert im Rahmen der religiösen Verfolgung nach Schlesien emigriert waren. Sie galten als Tschechen, mussten dann aber 1945, als die deutschen Schlesier vertrieben wurden, ebenfalls ihre Heimat verlassen, um in die „unbekannte tschechische Heimat“ zu gehen, wo sie – mehr deutsch als tschechisch sprechend – auch keinen einfachen Start hatten.