Ostern aus dem Pappkarton

  • 12.04.2020
  • München

Als „Ostern-Starter-Set“ bezeichneten die Kinder einer Münchner Ackermann-Familie das kleine Päckchen, das sie kurz vor Ostern erreichte. Als Mitte März klar wurde, dass auf absehbare Zeit die beliebten Begegnungen bei Ackermann-Veranstaltungen ausfallen müssen, trieb Diözesan-Geschäftsführerin Claudia Kern ein Gedanke um „Wie können wir in Kontakt bleiben?“

Als dann sich dann gar heraus kristallisierte, dass das höchste Fest der Christenheit, ohne den realen Besuch eines Hoffnung gebenden Gottesdienstes stattfinden müsse, fügte sich noch eine weitere Frage hinzu: „Der Gedanke, dass viele v.a. ältere Ackermann-Mitglieder an Ostern womöglich allein sind, ließ mir keine Ruhe. Ich wollte ihnen gern ein Zeichen der Verbundenheit, aber auch der österlichen Botschaft zukommen lassen.“, so Kern. „Ein Osterpäckchen mit Schokolade mag typisch sein, aber dazu braucht es keine AG. Mir selbst sind der christliche Glauben und die damit verbundenen Zeichen und Symbole eine große Hilfe und so kam ich auf den Gedanken, die zwei wesentlichen Utensilien zu verschicken, die wir aus der Feier der Osternacht kennen: Weihwasser und eine Osterkerze. Denn beides war gerade nicht ohne weiteres zu bekommen.“

Gesagt, getan. Etwas Recherche im Internet und einige Berechnungen später war klar, was wie in welche Verpackung zu günstigem Preis hinein passt. Zwar waren zu der Zeit alle Geschäfte geschlossen, aber die Firmen waren froh, ihre Ware zusenden zu können. Wasser wurde – natürlich hygienisch korrekt – eigens von einem Priester geweiht und in Fläschchen abgefüllt, dazu kamen eine kleine Kerze nebst Ständer und eine Karte mit dem aufgedruckten „Exsultet“, dem großen Lob des Osterlichts und einem Ostergruß. Auch ein kleiner Schoko-Osterhase durfte nicht fehlen. Schwieriger war die Auswahl der Adressaten. Die Kapazitäten gaben es leider nicht her, allen etwas zukommen zu lassen. So gingen am Freitag vor Palmsonntag schließlich knapp 100 Maxibriefe zur Post.

Die Resonanz war überwältigend. Zahllose Anrufe, Briefe und E-Mails bezeugten, dass die AG München damit ins Schwarze getroffen hatte. Das „Oster-Starter-Set“ konnte keinen Osternachtsgottesdienst in der Kirche ersetzen, aber es konnte in einer bedrängten Zeit zusammen mit der Osterbotschaft doch etwas Licht in viele Häuser und Wohnungen bringen.

Päckchen beim Versand
Weihwasserfläschchen