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Ackermann-Gemeinde mit Duka in Rom

"Du wirst einmal Präsident und Du ein Kardinal" - so soll es ein Mitgefangener der politischen Häftlinge Dominik Duka und Václav Havel Ende der 70er Jahre gesagt haben. 1989 war Havel Präsident, Mitte Februar nun hat Papst Benedikt XVI. den Prager Erzbischof Duka im Vatikan als Kardinal kreiert – und mit ihm 21 weitere Neumitglieder des kirchlichen Senats. Mit dabei war eine Delegation der Ackermann-Gemeinde und des Visitators für die Seelsorge an den Sudetendeutschen.

Erster Höhepunkt der mehrtätigen Feierlichkeiten war das Konsistorium im Petersdom. Dabei erhielt Duka aus den Händen des Papstes das Ernennungsdekret, das Birett sowie den Kardinalsring. Als Kardinal gehört Duka nun dem Beraterkreis des katholischen Kirchenoberhaupts an und zählt auch zu den zukünftigen Papstwählern. Gemeinsam mit den tschechischen Pilgern, unter ihnen der tschechische Außenminister und Vizepremier Karel Schwarzenberg, feierte Duka anschließend eine Messe in der nahe dem Vatikan gelegenen Kirche Hl. Gregor VII.. Unter den Konzelebranten waren Visitator Msgr. Dieter Olbrich und Msgr. Anton Otte, Repräsentant der Ackermann-Gemeinde in Prag. Duka stellte sich in seiner Predigt in die Tradition seiner Vorgänger und würdigte insbesondere die Verdienste von Kardinal Tomašek und Kardinal Vlk, der ebenso nach Rom gereist war. Mit Blick auf bestehende Stereotype betonte er, dass die Tschechische Republik kein atheistisches Land sei, sondern auch vom gelebten Glaube geprägt werde. Sichtbarer Ausdruck sei, dass rund 1000 tschechische Pilger zur Kardinalseinführung nach Rom gereist seien.

Offiziell dem neuen Kardinal gratulieren konnten der Bundesvorsitzende der Ackermann-Gemeinde Martin Kastler MdEP, der AG-Bundesgeschäftsführer Matthias Dörr, Msgr. Anton Otte und Visitator Msgr. Dieter Olbrich am Nachmittag in der päpstlichen Audienzhalle und am abendlichen Empfang des Außenministers im Pilgerzentrum Velehrad. Kastler dankte Duka für das unermüdliche und nachhaltige Engagement für die Aussöhnung zwischen Deutschen und Tschechen. Die Kardinalsernennung sei nicht nur eine Auszeichnung für die Kirche Böhmens, sondern auch für Duka selbst, der in seiner Zeit als Prager Erzbischof bereits wichtige Akzente gesetzt habe. Duka, der seit Jahren selbst Mitglied der tschechischen Sdružení Ackermann-Gemeinde ist, zeigt sich erfreut, dass die Ackermann-Gemeinde der Einladung nach Rom gefolgt sei. Auch begegnete er erstmals Msgr. Olbrich in seiner Funktion als Visitator der Sudetendeutschen. Olbrich wertete die Einladung nach Rom als eine Geste der Versöhnung und ein Zeichen der engen Verbundenheit der tschechischen Kirche zu den Sudetendeutschen.

Ebenfalls beglückwünschen konnte der AG-Bundesvorsitzende Kastler den neuen deutschen Kardinal und Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki, dem der mittelfränkische Europaabgeordnete im Rahmen des Empfangs in der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl begegnete. Woelki der aus dem Kölner Erzbistum nach Berlin berufen wurde, entstammt einer Vertriebenenfamilie. Seine Eltern sind Ostpreußen, gebürtig aus Frauenburg im Ermland, die 1945 in den Westen Deutschlands flohen.

Ein Gottesdienst am Sonntag im Petersdom und eine Audienz mit Papst Benedikt XVI. und den neuen Kardinälen rundeten das Programm dieses für die Weltkirche so bedeutenden Ereignisses ab.

ag

Kardinal Duka (l.) freut sich über die Gratulation der AG.