Bischof Vokál besucht Ackermann-Gemeinde

Positiv entwickle sich die Wallfahrt auf dem Muttergottesberg bei Grulich/Králíky, führte er beispielhaft für jüngere Entwicklungen in seinem Bistum aus. Jährlich kämen wieder Tausende Wallfahrer zu dem Marienheiligtum. Sie stammen nicht nur aus Tschechien, sondern auch aus Polen und Deutschland. In dem Kloster, das in kommunistischer Zeit als Internierungslager für Nonnen und Priester genutzt wurde, gebe es heute eine kleine Ausstellung. Sie dokumentiert die Verfolgung der Kirche im Kommunismus. Freudig blickt er auf das kommende Jahr. Dann feiert seine Diözese 350 Jahre seit ihrer Gründung 1664. Herzlich lud der Bischof die Ackermann-Gemeinde in seine Diözese und zu den Feierlichkeiten ein.

Bundesgeschäftsführer Dörr und der Münchner Geistliche Beirat Msgr. Tasler schlugen einen Bogen von der Gründung und Namensgebung der Ackermann-Gemeinde bis zu den heutigen Schwerpunkten. Ausführlicher gingen sie auf die Unterstützung von Priestern in kommunistischer Zeit ein. Dabei gewährten sie Bischof Vokal auch einen Einblick in das Archiv des Sozialwerks der Ackermann-Gemeinde, das mit einer über 1.200 Namen umfassenden Datei und tausenden Briefen eindrucksvoll Zeugnis von dieser großen Hilfsaktion gibt. Einen Schwerpunkt im Jahresprogramm 2014 stelle der Katholikentag in Regensburg dar, so Dörr. Unter dem Motto „Mit Christus Brücken bauen“ wird er insbesondere die Kirche in Tschechien einbinden. Vokál berichtete von der Einladung des Regensburger Bischofs Dr. Rudolf Voderholzer an seine böhmischen Mitbrüder und davon, dass diese freudig angenommen werde. Dörr gab einen Einblick in die Programmplanung des Katholikentreffens. Die Ackermann-Gemeinde werde in Regensburg stärker als in den Jahren zuvor mit Diskussionen, einem Stand, Aktionen und einem Gottesdienst präsent sein.

Jan Vokál ist seit 2011, als Nachfolger von Dominik Duka, Bischof von Königgrätz/Hradec Králové. Nach einem Studium an der Technischen Universität Prag emigrierte er 1983 aus der damaligen kommunistischen Tschechoslowakei in den Vatikan. Dort studierte er Theologie und wurde 1989 durch Papst Johannes Paul II. zum Priester geweiht. Es folgten bis zu seiner Bischofsernennung verschiedene Stationen im vatikanischen Staatssekretariat. Die Diözese Königgrätz/Hradec Králové liegt in Ostböhmen. Sie umfasst 1,26 Millionen Einwohner, von denen sich 2001 rund 307 Tausend Menschen zum katholischen Glauben bekannten. Auf dem Diözesangebiet liegen im nördlichen Teil auch das Riesen- und das Adlergebirge sowie das Braunauer Ländchen, womit über die ehemaligen deutschen Bewohner dieser Regionen enge Verbindungen zum westlichen Nachbarland bestehen.