Chance Intergenerationelles Lernen

gemeinsam erinnern – gemeinsam austauschen – gemeinsam gestalten

In der heutigen Zeit wird oft das Bild des Generationenkonflikts heraufbeschworen: Alt und Jung streiten um Ansprüche, um Ausgleich und Verteilungsgerechtigkeit, die Interessen der Generationen scheinen unvereinbar. Umso wichtiger ist es, dass Projekte die Generationen wieder einander näherbringen, einen Austausch initiieren und Verständnis und Respekt der Generationen voreinander und vor ihren Erlebnissen und Erkenntnissen fördern. Besondere Chancen werden hier in der gemeinsamen Arbeit an und über Geschichte gesehen, doch derzeit ist dies noch Pionierarbeit.

 

Generationen werden geprägt durch gesellschaftliche Ereignisse, die bestimmte gemeinsame Erlebnisse zur Folge hatten. Diese Erlebnisse wurden verarbeitet mit Hilfe kollektiv zu Verfügung stehender Muster, also generationenspezifischer Handlungsoptionen und Werteordnungen. Die generationenspezifische Wahrnehmung von Geschichte ist also durch individuelles und gesellschaftliches Erleben biographisch aufgeladen und kann als eigene „Kulturtechnik“ einer Generation beschrieben werden.

Drei Konzepte des Generationen übergreifenden Lernens werden beschrieben: Beim „voneinander-Lernen“ liegen gewünschtes Wissen oder bestimmte Fähigkeiten bei der einen Generation, die die andere Generation unterrichtet. Beim „miteinander-Lernen“ liegt das Expertenwissen bei externen Referenten oder wird gemeinsam, beispielsweise in Arbeitskreisen, erarbeitet. Eine weitere Form der intergenerationellen Bildung ist das „Lernen übereinander“: Die Generationen lernen im Dialog miteinander, sich über ihre spezifisch unterschiedlichen Perspektiven z.B. auf Geschichte zu verständigen. Diese Methode eröffnet einen neuen Umgang zwischen Jung und Alt, schult den gegenseitigen Respekt besonders intensiv, und beide Seiten profitieren.

Diese Chance des intergenerationellen Lernens haben wir als Ackermann-Gemeinde und Junge Aktion im Besonderen, da in unserer Gemeinschaft Menschen jeden Alters vertreten sind. Nicht nur aus diesem Grund hat die Junge Aktion zu ihrer Silvesterbegegnung in diesem Jahr die Altersgrenze bewusst aufgehoben und bietet in Weil der Stadt eine Begegnung über Alters- und Landesgrenzen hinweg an – um voneinander, miteinander und übereinander zu lernen.

 

Sandra Uhlich


Vom 28.12.2014 bis 1.1.2015 ist die Junge Aktion mit der intergenerativen deutsch-tschechisch-slowakischen Silvesterfeier ist die Junge Aktion bei der AG Stuttgart zu Gast.

Sie freut sich auf die Begegnung und verbindet dies mit einem herzlichen Dank für die langjährige und großzügige Förderung ihrer Arbeit durch die Stiftung Ackermann-Gemeinde Stuttgart.