Das „Märchen vom faulen Hans“

Dritter Kulturzoom der Ackermann-Gemeinde mit der früheren JA-Bundessprecherin

Etwa eine halbe Stunde Pause gibt es dienstags zwischen dem Themenzoom und dem Kulturzoom der Ackermann-Gemeinde. Der Großteil der Interessenten wohnt beiden Formaten bei, Zeit genug also, um den Wein oder das Bier aus dem Kühlschrank zu holen, sich ein Glas einzuschenken und das kulturelle Angebot zu verfolgen – diesmal der Lesung von Janina Klinger aus Berlin.

 

Insgesamt 37 Bildschirme waren zugeschaltet, was bei vielen Paaren und Familien wohl gut 60 Teilnehmer bedeutet. Moderatorin Sandra Uhlich stellte die Schauspielerin, Sängerin, Sprecherin und Erzählerin Janina Klinger kurz vor und hob besonders deren aktuelle Präsenz auf Facebook und Youtube hervor, wo sie angesichts der geschlossenen Stätten für Kinder Märchen und Geschichten für die Kleinen vorliest – auch um die Situation in den Familien zu entspannen.

„Mit diesen Geschichten möchte ich auch einen Anker für die Familien bieten“, erklärte Klinger, die versucht, jeden Tag eine neue Geschichte auf ihre Kanäle zu stellen. „Es sind relativ kurze Geschichten, fünf bis acht Minuten lang“, ergänzt die Berlinerin. Über ihre Patentante Anna Knechtel ist sie nach einer Teilnahme an den Kultur- und Einkehrtagen der Jungen Aktion (JA) im Kloster Rohr beim Jugendverband der Ackermann-Gemeinde gelandet. Da sie dann in München studierte, engagierte sie sich weiter in der JA bis hin zum Bundesvorstand bzw. Bundessprecherin. Beruflich nun wieder mit Hauptsitz in Berlin, hat sie natürlich immer noch Kontakt zur Ackermann-Gemeinde, weshalb sie sich gerne bereit erklärte, einen Themenzoom inhaltlich zu gestalten.

In ihrem Repertoire hat Janina Klinger – auch angesichts der weltweiten Corona-Pandemie – Geschichten aus dem gesamten Erdball. Für die Ackerleute hatte sie aber ein Märchen von Josef Lada, der durch die Illustration von Jaroslav Hašeks „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ bekannt geworden ist, dabei. Das "Märchen vom faulen Hans" aus Ladas Buch „Leicht missratene Märchen“.

Um im vorgegebenen Zeitrahmen zu bleiben, musste Klinger die Geschichte stark kürzen, doch sie verstand es perfekt, durch Mimik, Gestik und Stimme die Handlung und das Geschehen spannend zu gestalten bzw. die vorkommenden Personen zu charakterisieren.  Da hätte man gerne noch ein weiteres Märchen gehört, die Zuhörer verfolgten gespannt und konzentriert die Lesung. Großer Applaus war der Lohn für Janina Klinger. Der vom Bundesgeschäftsführer der Ackermann-Gemeinde Matthias Dörr per Chat (humorvoll) angeregte Vortrag in tschechischer Sprache muss auf einen späteren Termin verschoben werden.

Markus Bauer

Blick auf einen Teil der Zuhörer des Kulturzoom
Janina Klinger bei ihrer Lesung
Die Ackermann-Gemeinde e.V. wird für die Kulturarbeit im Institutum Bohemicum aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.