Duka neuer Erzbischof von Prag
Am 13. Februar ernannte Papst Benedikt XVI. den Bischof von Königgrätz/Hradec Králové, Mons. Dominik Duka OP (66), zum neuen Erzbischof von Prag.
Duka folgt Kardinal Miloslav Vlk (77), der seit 1991 diese Amt begleitete und dessen Rücktritt der Papst gleichzeitig annahm. Der Bundesvorsitzende Adolf Ullmann zeigte sich erfreut über die lange erwartete Neubesetzung des Prager Bischofssitzes und über die Ernennung Dukas zum neuen Erzbischofs. Mit Duka sei ein Glaubenszeuge aus der Zeit des Kommunismus und einer der profiliertesten Kirchenmänner Tschechiens, der stets den Kontakt zur Gesellschaft und ihren Institutionen gesucht habe, zum Primas von Böhmen ernannt worden. Ullmann: „Wir gratulieren Ihnen von ganzen Herzen zur Ernennung zum Erzbischof von Prag. Auf Grund der offenen Fragen im Staat-Kirchen-Verhältnis und angesichts der schwierigen seelsorglichen Aufgaben in der postkommunistischen tschechischen Gesellschaft treten Sie sicher kein leichtes Amt an. Wir wünschen Ihnen für Ihr Wirken die Kraft des Heiligen Geistes und Gottes reichen Segen.“ Der Ackermann-Gemeinde ist Duka eng verbunden. Direkt nach der Neugründung der tschechoslowakischen Bischofskonferenz im Sommer 1990 war es Duka, der den offiziellen Gruß an die Ackermann-Gemeinde überbrachte. Auf dem Muttergottesberg in Grulich/Králíky enagierte er sich für die deutsch-tschechischen Wallfahrten und war in den vergangenen Jahren mehrfach als Hauptzelebrant und Referent bei der Ackermann-Gemeinde zu Gast, zuletzt beim Brünner Symposium 2009.
Dominik Duka, 1943 als Jaroslav Duka in Königgrätz geboren, musste nach dem Abitur als Fabrikarbeiter tätig sein und lernte das Schlosserhandwerk. Nach dem Militärdienst im Jahr 1965 bekam er von den Kommunisten die Erlaubnis, auf dem Konvikt in Leitmeritz/Litoměřice Theologie zu studieren. Im Januar 1968 trat er im geheimen bei den Dominikanern ein und wurde 1970 von Kardinal Trochta zum Priester geweiht. Schnell kam er mit dem kommunistischen Regime in Konflikt. Bereits 1975 wurde ihm die staatliche Genehmigung für die Ausübung des Priesteramts entzogen. 1981 wurde er zu einer 15monatigen Haftstrafe verurteilt, weil er “illegalerweise” die Messe gefeiert und die Krankensalbung gespendet hatte. Nach der Zeit im Gefängniss musste er bis zur Samtenen Revolution als Zeichner in den Škoda-Werken in Pilsen/Plzeň arbeiten. In der Zeit der Verfolgung erfuhr er durch das Sozialwerk der Ackermann-Gemeinde mehrfach Hilfe. Im Untergrund war er trotz Verbot weiterhin in seinem Orden tätig. 1986 wurde er zum Provinzial der böhmisch-mährischen Provinz seines Ordens bestimmt. Im Juni 1998 ernannte ihn Johannes Paul II. zum Bischof von Königgrätz.
Die offizielle Amtseinführung von Duka erfolgt am 10. April im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes im Prager Veitsdom.