Ein weiterer Knoten auf dem Feld der deutsch-tschechischen Beziehungen wurde angeknüpft

Im September durfte die Ackermann-Gemeinde in ihrer Münchener Bundesgeschäftstelle einen wichtigen Besuch empfangen. Die neue Geschäftsführerin der Tschechischen Christlichen Akademie (Česká křesťanská akademie, ČKA), Ilona Trnková, war zu Gast.

Trnková begeleitet diese Position seit Mai 2013, nachdem sie zuvor lange in der Verwaltung der Tschechischen Christlichen Akademie gewirkt hatte. Begleitet wurde sie von Markéta Šmalcová, die als Referentin in der ČKA tätig ist. Der Geistliche Beirat Msgr. Dieter Olbrich, die stellvertretende Bundesvorsitzende Dorothea Schroth und der Bundesgeschäftsführer Matthias Dörr freuten sich über das große Interesse an einer Fortsetzung der langjährigen und fruchtbaren Zusammenarbeit. In dem intensiven und freundschaftlichen Gespräch wurden die Arbeitsfelder diskutiert, in denen gemeinsame Aktivitäten intensiviert, erneuert oder ganz neu gestaltet werden sollen. Zudem wurden konkrete Vereinbarungen getroffen, wie auf beiden Seiten schon laufende Projekte durch Zusammenarbeit verstärkt oder durch neue Aspekte bereichert werden könnten.

Die Tschechische Christliche Akademie wurde offiziell im Jahr 1993 gegründet. Schon kurz nach der Wende in November 1989 entstand jedoch in Prag eine Bürgervereinigung, die an die Arbeit der Untergrund-Theologen und philosophischen Kreise in der Zeit des Kommunismus angeknüpft hatte. Am Anfang war der Vorsitzende dieses Vereins der Theologe Josef Zvěřina. Von ihm übernahm die Leitung Prof. Dr. Tomáš Halík, einer seiner bedeutendsten Schüler. Eines der Ziele war es, eine Plattform für den Dialog innerhalb der Kirche zu schaffen und durch Aktivitäten, insbesondere durch Diskussionsrunden, auch Zuhörer aus einem breiteren Spektrum der Gesellschaft zu erreichen. Neben dem Programm der Zentrale in Prag ist die Tschechische Christliche Akademie heute in 74 Ortsgruppen tätig, die sich mit einer bunten Palette an Aktivitäten, von Adventkonzerten bis zu philosophischen Diskussionen, befassen.

Trnková bedankte sich gleich zu Beginn für die langfristige Unterstützung der Ackermann-Gemeinde. So könnte ohne eine finanzielle Förderung des Sozialwerks der Ackermann-Gemeinde die Zeitschrift Universum, die als theologische Revue Plattform für einen christlichen Diskurs ist, nicht erscheinen. Die Tschechische Christliche Akademie veranstaltet zudem jeden Monat so genannte Kolloquien, die sowohl auf langfristige Probleme als auch auf aktuelle gesellschaftliche Fragen reagieren. Dazu werden verschiedene Referenten eingeladen: Vertreter von Orden, Bischöfe, Politiker, Wissenschaftler wie Theologen, Soziologen, Juristen und weitere Repräsentanten des öffentlichen Lebens. Die Ackermann-Gemeinde zeigte großes Interesse an den dort geführten Diskussionen. So soll in der Zeitschrift „Der Ackermann“ zukünftig auch über Aspekte aus diesen Kolloquien berichtet werden. Auch den kommenden Katholikentag 2016 in Leipzig will man wieder gemeinsam nutzen, um die Nachbarschaft zwischen Deutschen und Tschechen aus christlichem Geist mit Leben zu erfüllen.

Bei einer Rundgang durch die<br/ >Geschäftstelle wurde auch ein Blick ins<br/ >Archiv der Ackermann-Gemeinde geworfen.