„Hans-Joachim Eisert lag die Partnerschaft mit Brünn am Herzen“

Die Ackermann-Gemeinde trauert um Hans-Joachim Eisert. Am 10. Mai 2020 starb im Alter von 76 Jahren der langjährige Vorsitzende der Ackermann-Gemeinde im Bistum Rottenburg-Stuttgart, der auch viele Jahre dem Bundesvorstand der Ackermann-Gemeinde angehörte. Besonders verbunden war er mit dem Bistum Brünn/Brno, in das er zahlreichen Kontakte knüpfte und eine enge Partnerschaft pflegte. Im Januar 2012 ehrte ihn der Bundesvorstand für seinen Einsatz mit der Goldenen Ehrennadel der Ackermann-Gemeinde.

Eisert wurde am 23. Januar 1944 in Haida/Nový Bor, in Böhmen, geboren und verbrachten nach der Vertreibung seine Kindheit und Jugend in Franken. Der Bundeswehrzeit folgte die Entscheidung für den Lehrerberuf, so dass er zum Studium an der Pädagogischen Hochschule nach Schwäbisch Gmünd kamen. Ab 1973 waren er in Hüttlingen an der Allemannenschule, deren Konrektor er für 18 Jahre bis zur Pensionierung im Jahr 2008 war. Zur Ackermann-Gemeinde fand er, trotz eigener böhmischen Wurzeln, erst über seine Frau Susanne. Als Quereinsteiger machten er sich mit großem Engagement in der Diözese Rottenburg-Stuttgart an die Arbeit: im Diözesanvorstand, als stellvertretender Vorsitzender und schließlich von 2001 bis 2011 als Diözesanvorsitzender. Trotz vielfältigen ehrenamtlichen Engagements in Hüttlingen, unter anderem 10 Jahre als Gemeinderat, und einer großen Familie mit vier Kindern und neun Enkelkindern brachten er viel Zeit für seinen Diözesanverband auf, den er mit ruhiger und besonnen Art führten.

 

Neben den Tagungen organisierte Eisert mit großem Einsatz alleine bzw. im Team Studien- und Begegnungsfahrten nach Berlin, Tschechien, Slowenien und Kroatien. Wichtiger Bestandteil war immer auch der Kontakt mit den dortigen Menschen, der so aufgebaut und gepflegt wurde. Besonders die Beziehungen zu Brünn/Brno wurden durch seine langjährige, ausdauernde Arbeit auf ein stabiles Fundament gestellt. Er hat es durch seine persönlichen Kontakte zum Bischöflichen Ordinariat, zum Dekanat und zu Schulen ermöglicht, dass aus diesen Kontakten feste Strukturen für die Ackermann-Gemeinde Stuttgart wurden, die eine langfristige, zukunftsorientierte und generationenübergreifende Versöhnungs- und Begegnungsarbeit ermöglichen.

 

Die Stuttgarter Ackermann-Gemeinde, dessen stellvertretender Diözesanvorsitzender er bis zuletzt war, sieht in Eisert einen „Glückfall für die Ackermann-Gemeinde in einer Phase, in der die Kooperation mit unterschiedlichen Organisationen in der Diözese Brünn, in erster Linie mit den Menschen und nicht zuletzt den jungen Menschen, immer deutlicher zu einer Hauptaufgabe der Ackermann-Gemeinde in der Diözese Rottenburg-Stuttgart wurde.“ Der Verstorbene verstand es, immer eine einladende und offene, den anderen mit Interesse wahrnehmende und würdige Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Bis zuletzt setzte er sich für die Initiativen ein, mit denen das Interesse junger Menschen in Brünn für die völkerverbindende Kultur und die deutsche Sprache geweckt und gefördert werden sollten.

 

Auch der Bundesgeschäftsführer der Ackermann-Gemeinde, Matthias Dörr, hebt den Brückenbau nach Mähren in seiner Würdigung hervor: „Hans-Joachim Eisert lag die Partnerschaft mit Brünn am Herzen“. Dankbar ist er auch für die gute Zusammenarbeit im Bundesvorstand. Dort habe er nicht engagiert seine Erfahrungen aus der Diözesan- und Nachbarschaftsarbeit eingebracht, sondern auch unermüdlich für die Bedeutung der Jugendarbeit geworben.

 

Die Ackermann-Gemeinde dankt dem Verstorbenen für seinen Einsatz und den gemeinsamen Weg in den vergangenen Jahrzehnten von Herzen und spricht seiner Familie ihr Mitfühlen in der Trauer aus. Möge Gott Hans-Joachim Eisert den Frieden schenken, in dem sein Einsatz für die Verständigung und Versöhnung Vollendung findet.

 

ag

Hans-Joachim Eisert (1944-2020)