Mit konkreten Beispielen aus der Praxis und Realität befasst

Um auch praktische und realistische Aspekte und Ansätze der Arbeit mit Minderheiten bzw. „Menschen am Rande“ kennenzulernen, gab es im Rahmen des Brünner Symposiums am Samstagnachmittag, verteilt auf jeweils zwei etwa 90-minütige Arbeitseinheiten, sieben Fallbeispiele. Unter dem Leitthema „Im Dialog miteinander/Begegnungen unter Menschen zwischen Kulturen“ fanden diese nicht nur im Tagungshotel, sondern auch an anderen Standorten statt.

De Kultur der Roma stand im Fokus im Museum für Romakultur, das Thema lautete hier „Schaufenster einer Minderheit: Museum für Romakultur“. Geschichte, Kultur, Brauchtum und Alltag dieser Minderheit wurden detailliert dar- und vorgestellt. Um drei weitere Minoritäten ging es im Brünner Begegnungszentrum der deutschen Minderheit. Hier befassten sich die Teilnehmer mit den „Realitäten von Minderheiten in Tschechien heute“, wobei Diskussionen und Gespräche mit Vertretern der deutschen, ukrainischen und vietnamesischen Minderheit im Vordergrund standen. Die dritte Außenstation war beim Diözesanverband der Caritas Brünn. Hier wurde die Arbeit eben dieses Verbandes als „Anwalt der Menschen am Rande“ vorgestellt.

In Räumen des Tagungshotels ging es in den Arbeitsgruppen um „Aktivitäten der Stadt Brünn für Menschen am Rande“, konkret die Arbeit der Koordinierungsstelle für Roma. Der zur Armut und zu den Problemen führende Kreislauf sozialer Aspekte stand dabei ebenso im Mittelpunkt wie statistische Daten, die Situation bedingende oder sogar verschärfende Aspekte und schließlich Projekte, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Unter dem Titel „Kultur als Brücke zwischen den Menschen“ gab der Fotograf Lukáš Houdek einen Ein- und Überblick in einige seiner Projekte, in denen er unter anderem auch die Vertreibung der Deutschen, deren frühere Siedlungsgebiete oder auch Minderheiten unterschiedlicher Art thematisiert(e). Eine Bearbeitung des Tagungsthemas in Form eines Filmes, nämlich „Cikán/Gypsy“ war ebenso – in tschechischer und deutscher Fassung – zu sehen. Anhand eines Modells gab es außerdem Informationen zum Stand des Museumsprojekts in Aussig/Ústí nad Labem zur „Geschichte der Deutschen in den Böhmischen Ländern“.

Markus Bauer

Mit Bussen machten sich die Symposienteilnehmer<br/ >auf den Weg zu den verschiedenen Orten.