Trauer um Dr. Walter Rzepka

Die Ackermann-Gemeinde trauert um ihren ehemaligen Bundesvorsitzenden (1998-2004) und Ehrenvorsitzenden Dr. Walter Rzepka, geboren am 1. Juni 1932 in Troppau/Opava, verstorben am 21. Oktober 2017 in Vaterstetten. Mit ihm verliert die Ackermann-Gemeinde einen wichtigen Vordenker und echten Freund.

Möge der Herr, der ihn zu sich gerufen hat, ihm all das Gute, das er in dieser Welt getan hat, vergelten und ihm den ewigen Frieden bei sich schenken.

Walter Rzepka fand nach der Vertreibung aus seiner Heimat in Mährisch-Schlesien 1950 als Student zur Ackermann-Gemeinde und engagierte sich im Hochschulring unseres Verbandes. Schon damals beteiligte er sich mit wegweisenden und konstruktiven Gedanken im Rahmen des „Neuen Ackermanns“ an Diskussionen um die inhaltliche Ausrichtung unserer Gemeinschaft.

Beruflich war er ab 1960 Verwaltungsjurist im bayerischen Staatsdienst, zuletzt 1987 bis 1997 als Generallandesanwalt und Leiter der Landesanwaltschaft Bayern. Dabei blieb er unserer Gemeinschaft stets verbunden. Als Familienmensch stand bei ihm der direkte menschliche Austausch stets im Vordergrund. In diesem Sinne ergänzte sich sein politisches und konzeptionelles Denken und mündete stets in konkreter Begegnung, die ihm oberstes Anliegen war.

Im Jahr 1998 wurde Walter Rzepka zum Bundesvorsitzenden der Ackermann-Gemeinde gewählt. Mit dem durch ihn angestoßenen innerverbandlichen Diskussionsprozess, der in die Verabschiedung der „Agenda ´02“ im Jahr 2002 mündete, legte er die Grundlage für das zukünftige Wirken unserer Gemeinschaft. Ihm ging es darum, durch konstruktive Initiativen die deutsch-tschechische Versöhnung voranzubringen und die Nachbarschaft zu gestalten. In diesem Sinne gab er im Jahr 2005 unter dem Titel „Zukunft trotz Vergangenheit“ Texte zur deutsch-tschechischen Versöhnung heraus. Zudem gehen mehrere Initiativen im Koordinierungsrat des deutsch-tschechischen Gesprächsforums auf ihn zurück.

Auch nach seinem Ausscheiden als Bundesvorsitzender brachte er sich aktiv als Ehrenvorsitzender bis zuletzt in die Arbeit des Bundesvorstandes ein und bereicherte diesen mit seinen Gedanken, die sich stets um Versöhnung, aktuelle Herausforderungen und die Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft drehten.

Versöhnung und die deutsch-tschechische Nachbarschaft wurden zu seinen Lebensthemen. Mit der Herausgabe der Sammlung von tschechischsprachigen Weihnachtsgeschichten in dem Buch „Böhmische Weihnacht“ machte er im vergangenen Jahr nochmals deutlich, dass wir für eine gute Nachbarschaft gegenseitige Sympathie brauchen.

Wir sind und bleiben Walter in Dankbarkeit und Freundschaft verbunden. Auf dem von ihm aufge­zeigten Weg werden wir mit der Ackermann-Gemeinde weitergehen.

Möge der Herr ihm all das Gute, das er in dieser Welt getan hat, vergelten und ihm den ewigen Frieden bei sich schenken.

In großer Dankbarkeit und tiefer Trauer

 

Martin Kastler, Bundesvorsitzender

Msgr. Dieter Olbrich, Geistlicher Beirat

Matthias Dörr, Bundesgeschäftsführer

 

Das Requiem mit anschließender Beerdigung findet am Freitag, den 27. Oktober 2017, um 10 Uhr in der Pfarrkirche „Zum Kostbaren Blut Christi“ in Vaterstetten (Möschenfelder Str. 26, 85591 Vaterstetten) statt.