Hauptversammlung 2013
Mit einer verjüngten Bundesvorstandschaft und einem neuen Geistlichen Beirat geht die Ackermann-Gemeinde in die nächsten drei Jahre. Bestätigt haben die 62 Delegierten bei ihrer Hauptversammlung den bisherigen Bundesvorsitzenden Martin Kastler MdEP. Neuer Geistlicher Beirat ist jetzt Msgr. Dieter Olbrich, der bereits das Amt des Visitators für die Seelsorge an den Sudetendeutschen und Karpatendeutschen innehat. Mit der Wahl von Martin Panten, der anstelle Dr. Gerburg Thunig-Nittner nun neben Herwig Steinitz und Dorothea Schroth als stellvertretender Vorsitzender fungiert, wurde der Generationswechsel in der Bundesführung der Ackermann-Gemeinde fortgesetzt.
Kastler blickt auf erfolgreiche drei Jahre zurück
„Wir müssen uns nicht neu erfinden, aber uns stets den aktuellen Anforderungen und Zeichen der Zeit anpassen“, stellte Bundesvorsitzender Kastler in seinem Tätigkeitsbericht fest. Darin ging er anhand einer Powerpoint-Präsentation auf die Präsenz des Verbandes beim Ökumenischen Kirchentag in München und beim Katholikentag in Mannheim sowie bei den Sudentendeutschen Tagen ebenso ein wie auf die zentralen eigenen Tagungen wie das jährlich stattfindende Brünner Symposium oder das Bundestreffen in Bautzen. Als neuen Aspekt nannte er die Ausstellung über den Humanisten Přemysl Pitter und die Weiterentwicklung des Leitbildprozesses. Wichtig ist es für Kastler auch, die Arbeit des Verbandes „mit den Rezepten der Jetzt-Zeit“ zu betreiben, sich zeitgemäß zu präsentieren (Stände, Flyer, gemeinsames Corporate Design) und gut vernetzt zu arbeiten. Als Bundesvorsitzender habe er dies durch Kooperation und Mitarbeit in Einrichtungen der Kirche, Gesellschaft und Politik – zum Teil auch mit neuen Partnern – vorangebracht und dabei den Blick der deutschen Kirche auf Tschechien und die dortige katholische Kirche gelenkt. Ausdrücklich bedankte sich Kastler für die gute Zusammenarbeit mit der Bundesgeschäftsstelle in München und wies auf die Möglichkeit hin, die Arbeit der Ackermann-Gemeinde durch die verbandseigene Stiftung zu unterstützen. „Wir werden uns für die Zukunft fit machen müssen, wahrscheinlich mit anderen Mitteln. Lassen Sie uns gemeinsam das bisher Erreichte ein Stück des Weges gemeinsam fortsetzen, nämlich die Idee einer guten Nachbarschaft als Christen in Europa“, beendete Kastler seinen Tätigkeitsbericht. Bei drei Enthaltungen wurde Kastler dann von der Hauptversammlung in seinem Amt bestätigt.
Wechsel im Bundesvorstand
Einstimmig gewählt wurde der neue Geistliche Beirat Msgr. Dieter Olbrich, der bereits Vorsitzender des Sozialwerks der Ackermann-Gemeinde ist und bis August 2013 noch als Studiendirektor und Seminarlehrer bzw. Stiftungsdirektor am Albertinum in München wirkt. Darüber hinaus ist er Visitator für die Seelsorge an den Sudetendeutschen und Karpatendeutschen und hilft in der Seelsorge am Liebfrauendom München mit. Auf Bitte zunächst von Bundesgeschäftsführer Dörr und dann auch des Bundesvorsitzenden Kastler stellte sich Olbrich nun für diese Aufgabe zur Verfügung.
Den wieder- bzw. neugewählten Führungsleuten gratulierte Franz Herzog, der Leiter der Arbeitsstelle Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, der auch das Grußwort von Weihbischof Reinhard Hauke, des Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für die Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge verlas. Beim ersten Gottesdienst als Geistlicher Beirat legte Msgr. Olbrich den Delegierten der Ackermann-Gemeinde vor allem Beweglichkeit, Konstruktivität und Bereitschaft zum Zeugnisablegen ans Herz.
Die Stellvertreter des Bundesvorsitzenden Kastler sind in den kommenden Jahren Martin Panten (Parkstetten, neu), Herwig Steinitz (Limburg) und Dorothea Schroth (Taufkirchen). Dem Bundesvorstand gehören an: Dr. Marie Bode (Münster, neu), Rainer Karlitschek (München), Dr. Gerburg Thunig-Nittner (Berlin), Isabell Klingert (Nürnberg, neu), Prof. Dr. Albert-Peter Rethmann (Trier), Pfarrer Heinrich Bohaboj (Chemnitz). Die Junge Aktion der Ackermann-Gemeinde vertreten Sandra Uhlich (Freiburg) und Benjamin Lekscha (Nürnberg). Darüber hinaus wurden in freier Wahl Msgr. Anton Otte (Prag) und Adolf Ullmann (Würzburg) in den Bundesvorstand gewählt.
Eine Übersicht über den neugewählten Bundesvorstand finden Sie hier.
Verabschiedung und Ehrung für Stonjek und Barenberg
Verabschiedet aus dem Bundesvorstand der Ackermann-Gemeinde und ausgezeichnet mit der Goldenen Ehrennadel des Verbandes wurden Ilse Stonjek (Osnabrück) und Irmgard Barenberg (Schwarzenbruck). Zu den Urgesteinen der Ackermann-Gemeinde zählt seit Mitte der 50er Jahre Ilse Stonjek, die sich bereits damals in der Osthilfearbeit engagierte. Als Zehnjährige erlebte sie die Vertreibung am eigenen Leib, organisierte aber über die Jahrzehnte zahlreiche Fahrten in die damalige Tschechoslowakei. Mit der Wende 1989/90 eröffneten sich für sie neue Möglichkeiten in Form von Schüleraustausch und Schulpartnerschaften, wo sie aktiv und engagiert Impulse gab. Damit gewann sie immer auch neue Menschen für die Ackermann-Gemeinde, wo sie seit den 80er Jahren auch im Bundesvorstand aktiv war. Bereits im früheren Hochschulring der Ackermann-Gemeinde war hingegen Irmgard Barenberg aktiv. Neben der Unterstützung ihres Mannes, der viele Jahre die Diözesangeschäftsstelle der Ackermann-Gemeinde Bamberg und Eichstätt leitete, war sie federführend bei der Organisation von Familienwochen und Sprachkursen für tschechische und slowakische Priester beteiligt. Ihre Verbindungen in die Slowakei nach Zips hält sie auch im Ruhestand aufrecht, ebenso die ehrenamtliche Arbeit in der Pfarrei und im Dekanat. Im Bundesvorstand der Ackermann-Gemeinde war Irmgard Barenberg seit den 90er Jahren, wo sie den Fokus vor allem auf die Slowakei gerichtet hat.
Markus Bauer