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Jehuda Bacon/Manfred Lütz: „Solange wir leben, müssen wir uns entscheiden.“

„Nach dem Krieg begegnete ich wunderbaren Menschen, deren Einfluss bis heute reicht. Diese Menschen haben mir das Vertrauen in die Menschen zurückgegeben“. Dieses Zitat stammt von Jehuda Bacon, einem israelischen Künstler, der 1929 in Ostrau/Ostrava geboren wurde.

Jehuda Bacon/Manfred Lütz: „Solange wir leben, müssen wir uns entscheiden.“ Leben nach Auschwitz, Gütersloher Verlagshaus Gütersloh 2016, 191 Seiten, ISBN 978-3-579-07089-6, 16,99 €.

 

Leben nach Auschwitz

„Nach dem Krieg begegnete ich wunderbaren Menschen, deren Einfluss bis heute reicht. Diese Menschen haben mir das Vertrauen in die Menschen zurückgegeben“. Dieses Zitat stammt von Jehuda Bacon, einem israelischen Künstler, der 1929 in Ostrau/Ostrava geboren wurde. In einem Interviewband mit dem Psychiater, Psychotherapeuten und Theologen Manfred Lütz erzählt Bacon von seinem Leidensweg, der durch das Ghetto Theresienstadt/Terezín, das KZ Auschwitz, zwei Todesmärsche bis zur Befreiung im KZ Gunskirchen führte. Dann begegnet er als 15-Jähriger Přemysl Pitter und seinen Helfern, die ihm neues Vertrauen in die Menschen geben. Es ist der Bericht eines Zeitzeugen des Holocaust. Aber das Gespräch bleibt dabei nicht stehen. Bacon denkt im Gespräch gemeinsam mit seinem Gesprächspartner Lütz darüber nach, woher das Böse kommt, wie man sogar im Leiden Sinn erleben kann und was wirklich im Leben trägt. Bacons Gedankenwelt führt uns zur Kunst, zu Texten der Bibel und zu seinen Begegnung mit großen jüdischen Denkern, wie Martin Buber, Max Brod, Hugo Bergmann. Ein beeindruckendes Zeugnis und ein tiefer Dialog zu den existenziellen Fragen.

Matthias Dörr