Sabine Dittrich: Goldbachtal

Sabine Dittrich hat in ihrem Buch „Goldbachtal“ verlassene Dörfer und Menschen im ländlichen bayerisch-tschechischen Grenzgebiet zum Leben erweckt.

Tragische Idylle in der Nachbarschaft

Sabine Dittrich hat in ihrem Buch „Goldbachtal“ verlassene Dörfer und Menschen im ländlichen bayerisch-tschechischen Grenzgebiet zum Leben erweckt. Sie lädt den Leser zu einem Streifzug ins fiktive Goldbachtal ein und führt ihn sanft und mit viel Empathie und Detailkenntnissen durch den Lauf der Geschichte der idyllischen Schlucht, begonnen bei Ritter Konrad, über den Geigenbaumeister und den Waldbauernhof bis hin zum Gasthof „Zur Linde“. Bei unserer heutigen Wanderung machen wir Rast an überwucherten Ruinen und der zerstörten Steinbrücke, am Schotterhaufen und bei der Bank an der großen Linde und erfahren dort vom harten Landleben und von den glücklichen und tragischen Schicksalen der Menschen. Von Menschen, für die hier einmal Heimat war.

In den deutschen Kalendern sind einige Gedenktage enthalten, bei denen sich auch Kenner der Geschichte fragen: Wie konnte das geschehen? Nach der Lektüre des Buches von Sabine Dittrich erkennt der Leser, wie toxisch und zerstörerisch das Gift des Nationalismus wirkt und dass es zum verhängnisvollen persönlichen Versagen einzelner Menschen geführt hat.

Es endet mit dem Glück des Miteinanders der deutsch-tschechischen Jugend und der guten Nachbarschaft, die am 01.05.2004 mit dem Beitritt der Tschechischen Republik zur Europäischen Union begann. 

Margareta Klieber

Sabine Dittrich: Goldbachtal. Erzählung, Kirchmann Medien Hof 2023, 88 Seiten,
ISBN 978-3-9825353-0-2, 15,90 €.