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Sandra Brökel: Das hungrige Krokodil

Ein glücklicher Zufall spielte die biografischen Aufzeichnungen des tschechischen Kinderpsychiaters Dr. Pavel Vodák in die Hände der Schreib- und Trauertherapeutin Sandra Brökel.

Sandra Brökel: Das hungrige Krokodil, Pendragon Verlag Bielefeld, 2. Auflage 2018, 320 Seiten, ISBN 978-3-86532-608-9, € 17,00.

 

Wie viele Diktaturen hält ein Menschenleben aus?

Ein glücklicher Zufall spielte die biografischen Aufzeichnungen des tschechischen Kinderpsychiaters Dr. Pavel Vodák in die Hände der Schreib- und Trauertherapeutin Sandra Brökel und sie verarbeitete das Material zu dem Familienroman „Das hungrige Krokodil“. Vodák, Sohn einer deutschen Mutter und eines tschechischen Vaters, schildert die historischen Ereignisse von ca. 1930 in der Tschechoslowakei bis ins Exil in Deutschland. Das „hungrige Krokodil“ wird bei ihm zum Synonym für die Mechanismen einer diktatorischen Macht, die das Leben des Individuums immer mehr verschlingt. Mehrfach in seinem Leben muss er den Hunger des „Krokodils“ erfahren und als der „Prager Frühling“ positive Veränderungen verheißt, engagiert er sich auch politisch. Die sog. Normalisierung danach droht ihn und seine Familie existenziell zu zerstören, es bleibt nur noch die abenteuerliche Flucht in die Freiheit nach Deutschland, vor dem seine Frau noch Unbehagen empfindet.

 

Adriana Insel