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Tomáš Halík: Der Nachmittag des Christentums

Das im Herder-Verlag erschienene Buch „Der Nachmittag des Christentums“ beschreibt die aktuelle Situation der Kirchen im säkularisierten Westen als den Nachmittag des Christentums.

Ergebnis: Das Christentum steckt in einem „Mittagstief“, das lähmt: eine Zeit der Erschütterung, nicht zuletzt durch Corona, die aber eine neue Solidarität ermöglicht. So wird das „Mittagstief“ der Kirchen zur Geburtsstunde eines reiferen, weniger selbstbezogenen Christentums, das endlich seine Bestimmung für die Welt erfüllt.

Zu Beginn der Pandemie rüttelte der wohl wichtigste intellektuelle Geistliche Tschechiens mit dem Buchtitel „Die Zeit der leeren Kirchen“ auf: „Vielleicht zeigt diese Zeit der leeren Kirchen den Kirchen symbolisch ihre verborgenes Leere und eine mögliche Zukunft auf, die eintreten könnte, wenn die Kirchen ernsthaft versuchen, der Welt eine ganz andere Gestalt des Christentums zu präsentieren“, schreibt Halik.

Tomáš Halik war vor der politischen Wende ein tragendes Mitglied der tschechoslowakischen Untergrund-Kirche, im Geheimen studierte er katholische Theologie, wurde 1978 im Untergrund zum Priester geweiht. Nach 1989 gehörte er zu den engen Beratern des Präsidenten Václav Havel; heute ist er der bekannteste Theologe Tschechiens und Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse für sein Verdienste um die deutsch-tschechische Versöhnung, den interreligiösen und internationalen Dialog, Träger des Romano-Guardini-Preises usw.

Er ist ein enger Freund der Ackermanngemeinde!

Ein Buch, spannend zu lesen - frei nach dem Motto „Totgesagte leben länger“ ist mir um das Christentum nicht bange. Im Gegenteil, wir haben großen Grund zur Hoffnung

Dieter Olbrich