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Ein weiterer Mosaikstein der Versöhnung

Es waren drei jungen tschechische Frauen, die die Initiative zu einem weitern Versöhungszeichen gaben: Vlaďka Vojtíšková, die Komponistin Eliška Cílková und die Bildhauerin Josefína Jonášová. In Zusammenarbeit mit der Bürgervereinigung Antikomplex und der tschechischen Sdružení Ackermann-Gemeinde luden sie zum vergangenen Wochenende etwa 90 Zeitzeugen und ihre Nachkommen zum Projekt „Smíření/Versöhnung 2016“ in den Pragerstadtteil Holešovice ein.

Diese Begegnung stand unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters von Prag 7 Jan Čižinský und des Kulturministers Daniel Herman statt. Sie fand an einem Ort statt, an dem vor 70 Jahren viele Deutsche zur Vertreibung zusammengetrieben wurden. Im Vorfeld der Begegnung von Zeitzeugen und den jetzigen Bewohner von Prag Holešovice fand eine Debatte mit Historiker Dr. Matěj Spurný, dem Bürgermeister von Prag 7 Čižinský und dem Regisseur David Vondráček statt. Der zweite Teil war ein „Konzert der Versöhnung“ in der Kirche Stankt Anton, bei dem ein eigens komponiertes Werk von Eliška Cílková vorgespielt wurde. Sie hat hierzu ein Gedicht der Vertriebenen Christel Palme vertont. Ebenso wurde die Kunstinstallation im Kirchenraum von Josefína Jonášová vorgestellt. Außerdem wurde erstmals die neue Ausstellung von Antikomplex präsentiert. Unter dem Titel „Unter einem Dach“ werden sieben Beispiele deutsch-tschechischer Freundschaften vorgestellt, die zwischen Vertriebenen und den heutigen Bewohnern ihrer Elternhäuser trotz der Schatten der Geschichte entstanden sind. Die Ausstellung ist noch den ganzen November in der Nationalen technischen Bibliothek im Stadtteil Dejvice zu sehen.